Meine ersten Tage in Bolivien verbrachte ich in dem netten Städtchen Copacabana am Titicacasee. Zwar ist es ein ziemlich touristisches Örtchen, doch die umliegende Landschaft atemberaubend und sehr ruhig.

Das Städtchen Copacabana

Nach meiner Ankunft suchte ich mir eine Unterkunft und erkundete anschließend das Städtchen. Vor der riesigen Kirche liegt ein kleiner grüner Platz von dem eine Straße Richtung Titicacasee nach abzweigt. Jedes Haus hier ist entweder ein Hostel, Restaurant, Geschäft oder alles in einem. In der Seitenstraße liegt der lokale Markt und auf den Straßen tummeln sich die Marktfrauen mit ihren unterschiedlichen Ständen.

Nachdem ich alles ausgiebig erkundet und eine Weile am Seeufer verweilt hatte, machte ich mich auf den Weg die Stadt von oben zu begutachten. Durch die Höhenlage von fast 4000 Meter war der Anstieg ganz schön atemberaubend und ich brauchte eine Weile bis ich oben ankam. Doch der Ausblick lohnte sich. Im Gespräch mit einer Japanerin vertieft verflog die Zeit hier oben wie im nu. Als die Sonne sich zum Horizont neigte, wurde es deutlich kühler und ich machte mich auf den Weg zu meinem Hostel.

Ein schöner erster Tag in Bolivien.

Wanderung Yampupata – Copacabana

Es dauerte eine Weile bevor ich endlich eine Mitfahrtgelegenheit nach Yampupata erwischte. Erst als ich mich schon auf den Weg machte um einfach drauf los zu spazieren kam endlich ein Auto, welches mich mitnahm. Bereits auf dem Weg dorthin bestaunte ich die Ausblicke auf die Buchten und die umliegende Landschaft.

Dort angekommen machte ich mich bei bestem Sonnenschein auf den Rückweg nach Copacabana. Die alte präkolumbische Route führte über die Hügelkämme und bescherte mir sagenhafte Ausblicke. Ganz alleine und seelenruhig Wanderte ich über Stock und Stein und kam durch kleine Ortschaften. Schlussendlich entdeckte ich noch eher zufällig die schwimmenden Inseln, die ein beliebtes Touristenziel waren.

Es war ein wirklich schöner Tag und ich verliebte mich noch ein bisschen mehr in die Hügelige Landschaft.

Seltsame Gewohnheiten

Zuerst hatte ich geplant heute auf die Isla de Sol zu fahren. Doch irgendwie war mir heute nicht so nach noch mehr Inka Zeug anzuschauen. Und eine kleine Wanderung konnte ich hier schließlich auch unternehmen.

Als ich in die Stadt schlenderte um was zu frühstücken, war vor der Kirche ein wahrer Trubel. In langen Zweierreihen standen, mit Blumen und anderem Kram geschmückte Autos und warteten darauf vom Pfarrer gesegnet zu werden. Irgendwie ein seltsames Spektakel. Umsonst schien das ganze auch nicht zu sein. Ich wusste nicht so recht was ich davon halten sollte aber den Leuten hier scheint es sehr wichtig zu sein oder sie glauben wirklich daran. Dem ein oder anderen würde ein vernünftigerer Fahrstil wohl eher helfen, dachte ich mir. Aber es war schon irgendwie cool anzuschauen.

Am Nachmittag machte ich mich dann nochmal auf den Weg, einen der umliegenden Hügel zu erklimmen. Ich kraxelte fröhlich an den Felsen und irgendwann kam zu meiner Freude auch die Sonne wieder zum Vorschein. Als ich am Abend feststellte das ich mir einen ordentlichen Sonnenbrand geholt hatte, war ich darüber nur noch halb so froh. 😀 Aber so ist das nun einmal.

Ich muss sagen, trotz des Tourismus, gefiel es mir hier ziemlich gut. Am Abend zog ich noch mit ein paar Argentiniern um die Häuser und kam in den Genuss von etwas Livemusik. Viel besser als die Musik in Peru, soviel ist schon mal festzustellen. Ich bin gespannt was Bolivien noch so zu bieten hat.