Als Weihnachten näher rückte überlegte ich wie ich diese Tage gerne verbringen möchte. Ich beschloss eine Wanderung durch den Colca Canyon zu unternehmen. Also startete ich am 22 Dez. von Arequipa aus nach Cabanaconde, wo das Abenteuer beginnen sollte.

Nach einer erholsamen Nacht in Cabanaconde und einem ziemlich üppigen Frühstück, machte ich mich gut gelaunt auf den Weg in den Canyon. Nach kurzer Zeit erhaschte ich den ersten Blick über den Rand. Dort ging es etwas über 1100 Höhenmeter steil nach unten. Schon etwas beeindruckend. Leider kommt das auf den Bildern nicht ganz so gut raus.

Erster Blick

Ich beobachte einen Anden Kondor der über meinen Kopf hinweg sauste und sich majestätisch durch die Lüfte gleiten lies und erreichte eine kleine Hütte von wo der Weg nach unten führte. Dort traf ich einen Mann der mir das benötigte Ticket für den Zutritt zum Canyon verkaufte. Ja in Peru braucht man für alles ein Ticket ?.

Nachdem ich zwei Stunden fröhlich dem Weg nach unten gefolgt war, erreichte ich eine kleine Brücke. Dort erwartete mich abermals ein Mann, der mein Ticket kontrollieren wollte. Ich zückte es aus meinem Rucksack und überreichte es ihm. Die Nachfrage wo ich das Ticket den gekauft habe irritierte mich etwas. Ich erklärte es ihm und durfte kurz darauf feststellen, dass ich ein ungültiges Ticket mit einem Stempel von vor zwei Monaten gekauft hatte. PUHH. Da der Stempel nicht sehr auffällig war ist mir das beim Kauf nicht aufgefallen. Da mein Name und meine Passnummer auf dem Ticket standen hatte ich mir auch sonst keine Gedanken darüber gemacht, dass es ein ungültiges Ticket sein könnte.

Ich verfluchte den Moment und erklärte dem Mann , dass ich nun kein Geld (20 €) mehr für ein weiteres Ticket dabei hätte und fragte ihn was wir nun machen. Er stellte mir noch ein paar Fragen zu dem anderen Mann, erklärte mir das am letzten Tag nochmal ein Kontrollpunkt kommt und ließ mich schlussendlich weiter ziehen. Ich war sehr Dankbar dafür und hoffte das ich am letzten Tag deswegen keine Schwierigkeiten bekommen würde.

Etwas schlechter gelaunt und mich ärgernd, dass so etwas ausgerechnet mir passieren musste stapfte ich noch zwei Stunden durch die glühend heiße Sonne, bis ich das kleine verschlafene Dorf Tapay erreichte. Es hatte einen schönen kleinen Park vor der Kirche, schien aber sonst etwas verlassen. Aber das Hostel war genial und super gemütlich.

Park

Am nächsten Tag brach ich bereits früh morgens auf um der heißen Mittagssonne zu entgehen. Bereits zwei Stunden später ( 8 Uhr morgens) erreichte ich mein heutiges Tagesziel. Die Oase Sangalle. Die angegebenen Zeitangaben schienen hinten und vorne nicht zu stimmen. Aber nagut. Ich genoss den Tag am Pool und in der Sonne und war der einzige Gast. Daher schlenderte ich am späten Nachmittag zum Hostel nebenan, wo ich ein paar nette Leute traf. Bei netten Gesprächen und einem eher einfachen Abendessen verbrachten wir den Heilig Abend zusammen.

In der Nacht wurde ich von fiesen Mücken zerstochen und wachte mehrmals auf. Gegen 3:30 trieb mich meine Blase zusätzlich noch aufs Klo. Ich betrachtete den hellen Mond am Himmel und überlegte einen Moment, bevor ich beschloss die Gunst der Stunde zu nutzen und mich auf den Rückweg nach Cabanaconde zu machen. Vor mir lagen 1100 Höhenmeter, die erklommen werden wollten. In steilen Serpentinen stapfte ich also bei hellstem Mondschein dem Rand des Canyon entgegen. Ich genoss die Ruhe und kam trotz der kühleren Nachtluft ordentlich ins Schwitzen.

Morning Sun

Als ich oben ankam wurde ich mit einem wunderschönen Sonnenaufgang belohnt. Etwas platt aber voll zufrieden verschnaufte ich eine Weile, bevor ich mich auf die Suche nach einem Bus zurück nach Arequipa machte. Der frühe Start in den Tag, hatte mir nicht nur einen wunderbaren Sonnenaufgang beschert, sondern mich auch vor einem weiteren Gespräch an der Kontrollstelle bewahrt, da diese zu so früher Stunde noch nicht besetzt war. Darüber war ich ganz dankbar.