Lost in the Jungle ??

Nach einigem hin und her entschied ich mich dazu, ein weiteres mal in den Dschungel zu fahren. Dort wollte ich einem Projekt beizuwohnen, welches mit Kindern und Jugendlichen vor Ort arbeitet. Viel mehr Infos hatte ich nicht. Aber ich wusste dass ein Tag nach meiner Ankunft ein Campingtrip in den Dschungel geplant war, zu dem ich mitkommen konnte.

Der ungeplante Campingtrip

Nach einer langen Busfahrt kam ich etwas erschöpft von der Fahrt in Puerto Inca an. Mitch, ein auf den ersten Blick netter und lustiger Typ, empfing uns auf der Straße und zeigte uns seine Hütte. Wasser gab es nur aus dem Eimer, welches 200 Meter entfernt geholt werden musste und im gesamten war die Hütte sehr spartanisch, was mich aber nicht weiter störte. Nach einem kurzen Essen zog Mitch los um noch eine dritte Matratze zu besorgen, denn neben mir waren noch zwei weitere Volunteers hier. Laura und Sabine, mit der ich erst in Huaraz zum Wandern war.

Erst als wir mehrmals nach Infos zum Campingtrip fragten, bekamen wir einige grobe Informationen. Schnell stellten wir aber fest, dass viele Dinge noch nicht geplant waren. So fragte uns Mitch nachdem er spät Abends zurück kam, was wir zu Essen mit auf den Trip nehmen sollen. Des weiteren meinte er, dass er zwei Zelte habe, aber nicht wisse ob sie funktionieren. Ich war zu müde um mir ernsthaft Gedanken zu irgendwas zu machen und fühlte mich auch nicht in der Verantwortung. Dennoch gab ich meine Meinung zum Essen ab, worauf Mitch ein weiteres mal los zog um einkaufen zu gehen. Sabine war das ganze zu viel und entschied sich am nächsten Tag wieder zurück nach Lima zu fahren.

Lets get started

Am nächsten Morgen starteten wir mit 5 Kids und einem Vater zu unserem Ausflug. Zuerst hieß es ca 11 km in der prallen Sonne zurückzulegen. Mitch hatte natürlich keinen Rucksack und schleppte sämtliche Sachen in einer riesigen Tüte auf den Schultern. Nach einem kleinen Dörfchen bogen wir dann in den Dschungel ab und schon bald war klar, dass auch Mitch keine Ahnung hatte wo der Weg lang ging. Dennoch schlugen wir uns zu besagtem Fluss durch und fanden kurzerhand auf der anderen Flussseite eine nette Stelle zum verweilen.

Die Kids hatten ihren Spaß beim schwimmen und herum blödeln und wir entfachten ein Feuer um etwas zum Mittag zu machen. Als Mitch zu mir meinte ich solle die Zelte aufstellen da er keine Ahnung davon habe, lies ich ihn wissen das er das schön selber rausfinden kann, nachdem er gestern gemeint hatte das wird schon iwie gehen. Ich kümmerte mich derweil um das Feuer und spannte meine Hängematte auf. Nach einer Weile standen die Zelte tatsächlich und da wir auch zwei Leute weniger als geplant waren, hatte auch jeder ein Platz um sich vor dem nächtlichen Regen in Sicherheit zu bringen. Wir hatten zwar trotzdem Wasser im Zelt aber, da es warm genug war und mehr oder weniger nur unsere Füße betraf war das nicht weiter schlimm.

Zelte

Am nächsten Morgen machten wir Stockbrot mit den Kids. Diese waren nur mäßig begeistert und einfach zu ungeduldig. Es war eben kein Reis mit Hühnchen. Andere Länder andere Geschmäcker. Aber das lies genug Teig übrig, mit dem ich mein erstes Brot über dem Lagerfeuer backte. Dies ist tatsächlich gut geworden. Nachdem wieder alles zusammengepackt und verstaut war, ging es an den Rückweg. Ich konnte Mitch gerade noch daran hindern, seine Idee einfach den Fluss entlang zu warten durchzuführen und lies die Kids entscheiden, welche sich für den Landweg entschieden.

Einige fuhren dann mit einem TukTuk zurück während ich mit Laura den ganzen Weg auch wieder zurück lief. Zurückblickend war es ein super spannendes Wochenende. Ich genoss die Zeit in der Wildnis, das Kochen am Lagerfeuer und das Baden im Fluss. Ich beobachte das Geschehen und fühlte mich im Endeffekt doch öfter Verantwortlich und als letzter Entscheidungsträger, da ich einfach die meiste Erfahrung hatte. Mitch war nach dem Wochenende ziemlich platt und hat glaube ich am meisten daraus gelernt und mitgenommen. Aber auch die Kids hatten ihren Spaß und ein Erlebnis was wohl Ziel der ganzen Aktion war. 🙂


Die restliche Woche

Nachdem wir von unserem Campingtrip zurück waren, stellten wir fest das es sonst nicht viel zu tun gab. 2 mal stapften wir ins Dorf um 4 Kids etwas Englisch beizubringen, wobei dabei Laura das meiste machte und es für mich nicht so viel zu tun gab. Ich nutzte das herumliegende Haus um einen Tisch und ein paar andere Kleinigkeiten zu zimmern und verbrachte sonst die meiste Zeit in der Hängematte oder meinen Gedanken nachhängend. Ich ging ein paar mal laufen und sammelte Mangos, aus welchen wir Mangokompott machten um mir die Zeit zu vertreiben.

Am Donnerstag brach ich dann nochmal mit Laura auf um einen Tag den Dschungel zu erkunden und draußen zu übernachten. Wir fanden zwar die gesuchten Höhlen nicht, entdeckten aber andere coole Dinge und stibitzen ein paar Bananen. Am Abend wurden wir dann noch mit einem klarem Sternenhimmel am Lagerfeuer belohnt. Es war super schön einfach draußen in der Natur zu sein.

Nach einer Woche hatte ich jedoch genug von Puerto Inca und beschloss weiter zu ziehen. Ich hatte mich schon darauf eingestellt dass das Projekt nicht so wie beschrieben ist. Aber im Endeffekt war es bis auf den Campingtrip nicht vorhanden. Schade auch. Aber ich hatte trotzdem eine schöne Zeit hier. Leider gab es auch ein paar Unstimmigkeiten, da Mitch so verplant und chaotisch war und es nichtmal auf die Reihe brachte Essen und Klopapier zu besorgen als wir nichts mehr hatten. 

Zeit weiter zu ziehen. Hier noch ein paar Bilder.

4 Kommentare zu „Lost in the Jungle ??

    1. Auf jeden Fall. Abenteuer gibt es überall zu finden. Deshalb bin ich auch geblieben und hab mir das ganze ne Weile angeschaut.

Kommentare sind geschlossen.

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