Auf den Spuren der Inkas

Nach meinem Aufenthalt in Cusco machte ich mich auf den Weg ins Heilig Tal um dort einige alte Inkastätten zu erkunden und deren Baukunst zu bewundern. Allein die Terrassen, welche sie in die Bergwände gebaut haben sind wahnsinnig beeindruckend. Auf meinem Weg lagen folgende Orte.

Pisaq

Mein erstes Ziel auf dem Weg war Pisaq. Nachdem ich im gleichnamigen Ort mein Hostel endlich gefunden hatte, machte ich mich zu Fuß auf den Weg den angrenzenden Berg zu erklimmen. Denn dort oben lagen die alten Ruinen von Pisaq.

Ich folgte dem Fluss für eine Weile und entdeckte dann auf der anderen Flussseite die bekannten Terrassenstufen welche sich hier den Berg hinauf wanden. Kurzerhand beschloss ich diese empor zu klettern. Ich war fasziniert von den Leiterstufen welche von einer zur nächsten Ebene führten. Am Ende angelangt stapfte ich einfach weiter den Berg hinauf und folgte einigen Trampelpfaden bis ich endlich auf einem der Hauptpfade ankam.

Treppenstufen

Die schlenderte ein Stück den Weg entlang und suchte mir nach einer Weile in schönes Plätzchen im Schatten, von wo ich einen herrlichen Blick auf die alte Inkastätte hatte. Die Sonne erstrahlte die alten Bauten und Terrassen. Es wahr wahnsinnig schön und ruhig, da nur wenige Leute unterwegs waren. Ich genoss die Aussicht und Atmosphäre. Anschließend erkundete ich die alten Häuser bevor ich auf der anderen Seite des Berges wieder hinab stieg.

Im Dorf angekommen, gönnte ich mir ein super günstiges Essen am Markt und spazierte noch ein wenig durch die nette Ortschaft. Irgendwie ganz nett hier, dachte ich mir als ich das treiben auf den Straßen beobachtete.

Moray und die Salineras von Maras

Mit dem Bus ging es auf nach Urubamba und von dort weiter zur Abzweigung nach Moray. Hier gab es „angeblich“ keine Collectivos sondern nur Taxis, welche 20 Soles verlangten. Ich fragte einen anderen Mann ob er mich für 20 Soles hin und auch wieder zurück fahren würde, was er bejahte. Zwar immer noch ein stolzer Preis aber was blieb mir anderes übrig. Also stieg ich ein.

Auf der Hälfte der Strecke meinte er, dass er 40 Soles von mir haben will, was mich stutzig machte und ärgerte. Ich sprach ihn darauf an, worauf wir eine kleine Auseinandersetzung hatten. Missmutig gab ich mich mit 30 Soles geschlagen. Dafür wartete er 30 Minuten auf mich.

In Moray angekommen, stapfte ich etwas schlecht gelaunt über den angelegten Pfad und schoss ein paar Fotos. Wirklich genießen konnte ich meine Zeit hier nicht. Aber so wirklich von Hocker hauten mich die Terrassen hier nicht.

Zurück an der Kreuzung zahlte ich widerwillig und beschloss zu meinem zweiten Tagesziel, den Salineras von Maras, zu laufen. Den Rucksack geschultert spazierte ich los. Nach 500 Meter kam ein LKW vorbei, der mich bis zum Tickethäuschen mitnahm, was meine Laune wieder ins Lot rückte.

Mit dem Ticket in der Hand lief ich über den Hügelkamm und staunte nicht schlecht als ich unten im Tal die vielen kleinen Salzfelder erblickte. Ein super cooler Anblick. Ich konnte es kaum erwarten, die Felder aus der nähe zu betrachten und machte mich an den Abstieg.

Blick von oben

Unten angekommen machte ich eine kleine Mittagspause und beobachtete die anderen Touristen beim Fotos schießen und bestaunen der Anlage. Anschließend machte ich mich selber auf den Weg durch die Salzfelder.

Aus dem Berg floss ein kleiner Bach, welcher anscheinend salziges Wasser enthielt. Warum konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen, aber ich war beeindruckt. Dieser Bach speiste die vielen kleinen angelegten Felder mit Wasser. Durch die Sonne verdunstet das Wasser und zurück bleibt das Salz, welches, von den vielen Familien die hiervon leben, in Säcke verpackt und dann weiter verkauft wird.

Am Ende des „Touristenpfads“ angekommen folgte ich einem kleinen Trampelpfad, welcher mich weiter ins Tal bringen sollte. Dabei hatte ich die Gelegenheit noch einige Arbeiter ganz aus der nähe zu beobachten. Mich beeindruckten die vielen weißen Salzfelder und ich fand sie gaben ein surreales aber beeindruckendes Bild ab.

Ollantaytambo

Nach einer erholsamen Nacht im Casa Quechua Hostel und mit einem Frühstück gestärkt machte ich mich auf den Weg zu meinem dritten Ziel. Die Ruinen von Ollantaytambo. Sie grenzen direkt an den kleinen und gemütliche Ort an und ziehen sich den Berhang hinauf.

Der Sonnengott wird mir hoffentlich verzeihen

Trotz des schönen Wetters war am frühen morgen nicht so viel los und selbst die Wächter der Anlage schienen sich lieber im Schatten auszuruhen als ständig aufzupassen. So konnte ich nicht widerstehen und klettere, für ein Foto, etwas am Sonnentempel empor. Anschließend zog ich schnell weiter bevor es ärger geben konnte. Ich folgte einem kleinen Pfad den Berghang hinauf und setzte mich dort oben für eine Weile in die Sonne und beobachtete das Treiben weiter unten. Es war herrlich ruhig hier oben.

Am nächsten Tag stand ich früh auf um einen Bus nach Hydroelectrica zu erwischen. Da die Aussagen über die Abfahrtszeiten wieder mal sehr unterschiedlich waren, wollte ich nichts riskieren und beschloss lieber früher als später am Abfahrtsort zu sein. Am Ende wartete ich fast 2 Stunden und war froh als ich endlich im Bus saß. Ich lehnte mich zurück und schaltete mein Hörbuch ein, während der Bus uns in vielen tausend Kurven über den Bergpass beförderte. Am Ziel angekommen hieß es dann nochmal 10km Fußmarsch zurück legen um den Ausgangspunkt für mein morgiges Abenteuer zu erreichen.

Machupicchu

Als gegen 3:30 der Wecker klingelte, hüpfte ich voller Vorfreude aus dem Bett. Ich machte mich Fertig und marschierte los. Doch bereits an der Brücke  über den Fluss hieß es wieder warten. Hier geht es erst um 5 Uhr weiter erklärte mir der Guard. Also gesellte ich mich zu den wenigen anderen, die schon warteten und fragte mich warum ich dann so früh aufgestanden bin. Doch als sich gegen kurz vor 5 die Schlange schon bis um die nächste Kurve erstreckte war ich froh darüber.

Der Sturm auf Machupicchu

Um 5 Uhr ging es dann endlich weiter. Vor mir und meinen Mitstreitern lagen noch ca 2000 Stufen welche sich den Berg bis zum eigentlichen Eingang des Machupicchu hinauf winden. Wie bei einem Marathon, starteten wir nach der Passkontrolle im Höchsttempo. Ich war im vordersten Trupp mit dabei und stapfte unbeirrt und ohne Pause den Berg hinauf. Schnell setzten ich mich mit drei anderen an die Spitze des Zuges ( abgesehen von einem Guide der uns alle hinter sich ließ) und schon bald war hinter uns keiner mehr zu sehen. Um 5:29 erreichten wir den Eingang und schnauften nicht schlecht.  Wir hatten es geschafft und sind sogar vor dem ersten Bus oben angekommen. So kam es, dass ich als erster  in einer der drei Eingangsreihen stand.

Menschenmassen am Eingang

Morning Sun

Um 6 Uhr öffneten sich die dann endlich die Pforten und der Menschenpulk drängte hinein. Während die meisten den Pfad hinauf stürmten, fand ich ein kleines Eck, von wo ich, in der morgendlichen Sonne, einen ersten Blick auf diese berühmte Inkastadt werfen konnte. Natürlich nutzte ich die Gelegenheit auch um ein paar Bilder zu machen.

Morning Sun

Anschließend schlenderte ich zusammen mit Chris, welchen ich auf dem Weg traf hinauf zum Sungate. Der Weg schlängelte sich etwas den Berg hinauf und uns kamen einige Wanderer des Inka-Trails entgegen. Oben angekommen waren wir aber für eine gute halbe Stunde ganz für uns alleine. Der Blick auf Machupicchu war atemberaubend und die Sonne strahlte in aller Kraft. So saß ich nur da und genoss die Atmosphäre und ließ meinen Blick über die umliegenden Berge schweifen. Der Ort hatte etwas magisches und spirituelles und die umliegenden Berge strahlten mindestens genauso, wie die Stadt an sich, eine Ruhe und besondere Stimmung aus.

Ausblick vom Sungate

Nach und nach kamen weitere Personen hinauf und als es mir zu viel Trubel wurde machte ich mich wieder auf den Rückweg zur den Ruinen an sich. Ich schlenderte umher und fand immer wieder ruhige und schöne Orte, an denen ich mich eine Weile niederließ um den Ausblick und die Stimmung des Ortes zu genießen. Ich lag in der Sonne und schnappte hier und da einige Wortfetzen von vorbeiziehenden Guides auf. Anschließend las ich die mittlerweile eingetrudelten Geburtstagsglückwünsche, über welche ich mich sehr freute.

Enjoying the view

Nachdem ich genug von oben auf die Stadt hinab geschaut hatte, erkundete ich die verwinkelten Gassen, Tempel und alten Häuser der Inkas. Ich war beeindruckt von der Größe der Stadt und der Baukunst so weit oben. Es musste eine Menge Arbeit gewesen sein diese Stadt so weit oben auf dem Berg zu errichten. Es ist ein faszinierender Ort. Manche Dinge sind eben nicht ohne Grund so beliebte Orte.

Ich war froh hergekommen zu sein und hatte einen wunderbar sonnigen Tag erwischt. Anscheinend war der Sonnengott mir wohlgesonnen. Auch wenn es nicht zu leugnen ist dass es hier sehr touristisch zugeht, habe ich immer ein paar ruhigere Orte gefunden, an denen ich die Stimmung ohne zu viel Trubel genießen konnte. Nach den gehörten Erzählungen, möchte ich nicht erleben wie es hier zur Hauptsession zugeht.

Glücklich und zufrieden machte ich mich wieder an den Abstieg und zurück auf den Weg nach Hydroelectrica, von wo ich mit dem Bus wieder zurück nach Ollantaytambo fuhr. Dort gönnte ich mir noch zur Feier des Tages ein großes Stück Karottenkuchen und ein Bier, bevor ich müde in mein Bettchen fiel.

2 Kommentare zu „Auf den Spuren der Inkas

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