Eigentlich wollte ich meinen ersten Tag in Peru ganz entspannt verbringen. Etwas durch die Stadt schlendern, den Markt erkunden, Blog schreiben und etwas entspannen. So hatte ich mir das ganze vorgenommen. Aber bereits vor dem Frühstück änderten sich meine Pläne.
Nach einer entspannten Nacht tappte ich ins untere Stockwerk meines Hostels um im Aufenthaltsraum das bessere WLAN auszunutzen. Dort traf ich zwei weitere Deutsche, mit denen ich ins Gespräch kam. Sie wollten heute zum Gocta Wasserfall, der mit 771m als der drittgrößte Wasserfall der Welt gezählt wird. Nachdem ich dort eh vorbeischauen wollte, schloss ich mich den beiden spontan an.
Auf zum Gocta Wasserfall
Nach einem kurzen Frühstück und einem kurzen Besuch am Markt um uns mit etwas Proviant einzudecken, standen wir am Bus Terminal und warteten auf die Abfahrt unseres Collectivos. Mein erster Eindruck war das hier alles etwas unorganisierter und verpeilter Abläuft als in Kolumbien oder Ecuador. Dennoch fuhr unser Minivan nach einiger Zeit ab.
Nach einer guten Stunde fahrt wurden wir an einer Straßenecke abgesetzt. Von hier ging es anschließend mit einem kleinen Tuk Tuk ins Dörfchen San Pablo. Der Fahrer setzte uns direkt vor dem Touristen Office ab, wo man uns gleich 20 Soles für die Wanderung zum Wasserfall abknöpfte. Im Gegensatz zu Ecuador, wo selbst die National Parks kostenlos sind, zahlt man hier für alles extra. Etwas widerwillig zahlte ich den mir doch sehr teuer vorkommenden Preis und wir machten uns auf den Weg.
Der Weg führte uns zuerst zum oberen Teil des Wasserfalls. Unterwegs gab es einige Ausblicke zu entdecken und kleine Felsen zu erkunden und der Pfad war trotz des Pferdetourismus in recht gutem Zustand. Leider versperrten uns einige Wolken die Sicht auf den Wasserfall als wir oben ankamen. Trotzdem genossen wir hier die nasse und nebelige Stimmung.
Anschließend ging es wieder ein Stück zurück und dann weiter bergab zum unteren Teil des Wasserfalls. Von weiter unten bekamen wir dann doch noch einen wolkenfreien Blick auf den gesamten Wasserfall zu Gesicht. Irgendwie kam er einem aus dieser Perspektive garnicht so riesig vor.
Leider hatten wir am morgen zu viel getrödelt und nun keine Zeit mehr zum Fuß des unteren Teil des Wasserfalls zu laufen. Daher setzten wir unseren Weg nach Cocachimba fort um von dort einen Bus zurück nach Chachapoyas zu erwischen. Der Weg wurde immer schlechter und glich am Ende eher einer Schlammrutsche als alles anderem. Daran waren die vielen Pferde, auf welchen die faulen Touristen durch die Gegend geschaukelt wurden sicherlich nicht ganz unschuldig.
Auf dem gesamten Weg wurden wir nie nach unserem Ticket gefragt und ich fragte mich wozu ich es überhaupt hatte kaufen müssen. Aber so ist das wohl hier in Peru. Man lernt ja nie aus. Nach einem schönen Tag in der Natur und viel Bewegung kamen wir am Abend, super platt, wieder am Hostel an. Zum Abschluss des Tages gönnten wir uns noch ein leckeres Abendessen bevor ich mal wieder glücklich und müde ins Bett fiel.
Kuelap – Der zweite Machupicchu
Den nächsten Morgen verbrachte ich mit Blog schreiben und etwas Recherche im Hostel. Anschließend erkundigte ich mich beim Besitzer über die beste Möglichkeit die Inka Festung Kuelap zu besichtigen. Dabei erfuhr ich, dass es erstens morgen keinen Strom gibt und die Seilbahnen daher nicht fahren und zweitens dass man an der Seilbahn etwas anstehen muss. Die beste Option sei also sofort aufzubrechen. Nun gut, dachte ich mir dann nichts wie los.
Ich eilte also zum Busterminal um ein Collectivo nach Kuelap zu erwischen. Glücklicherweise musste ich nicht lange auf die Abfahrt warten. Collectivos fahren nämlich immer erst ab wenn alle Sitzplätze voll sind. Am Ziel angekommen (11 Uhr) machte ich mich auf den Weg zum Ticketschalter der Seilbahn. Der nächste freie Spot im Bus, der einen zur Seilbahn brachte war um 12:40. Puhh das heißt lange warten. Naja nun bin ich schon hier also warte ich halt. Ich nutzte die Zeit um mein Frühstück im angrenzenden Ort nachzuholen und genoss den Ausblick und das gute Wetter.
Endlich 12:40 also ab in den Bus und ab zur Gondel. 30 Minuten später war ich oben angekommen. Nun hieß es schnell noch ein Ticket (für den Eintritt zu Kuelap) kaufen und sich dann auf den Weg dorthin machen. Schließlich muss ich um 15 Uhr schon wieder an der Seilbahn für die Rückfahrt sein.
Gegen 13:20 erreichte ich endlich die Außenmauer der Inkafestung. Die Steine türmten sich Meterhoch vor mir auf. Schon etwas beeindruckend. Ein Stück weiter folgte dann auch der Eingang zum Innenleben von Kuelap. Über einen Holzpfad wurde man durch die alte Inkastätte geführt. Mittlerweile war das gute Wetter, grauen Regenwolken gewichen und die farbenfrohen Einmalponchos der vielen Besucher gaben dem Anblick einen besonderen Touch.
Die vielen Kreisrunden Steinreste waren i-wie cool anzuschauen aber es gab sehr wenige Hinweisschilder was ich etwas schade fande. Daher schlenderte ich einfach durch die Ruinen und versuchte den großen Gruppen etwas aus dem Weg zu gehen.
Der Rückweg war mit genauso viel warten wie der Hinweg verbunden und es war 18 Uhr bevor ich wieder zurück in Chachapoyas war. Ich fragte mich ob sich das ganze Warten für die kurze Dauer und den Massenansturm auf Kuelap gelohnt hat und überlegte ob ich überhaupt noch Lust auf den Machupicchu habe, wenn das da ähnlich oder noch schlimmer ist. Bisher habe ich noch keine Antwort auf diese Frage gefunden, aber ich bereue es nicht den Ausflug nach Kuelap gemacht zu haben, da ich doch auch einige schöne Begegnungen mit anderen Menschen dabei hatte. 🙂
Das hört sich ja sehr touristisch an!
Aber die Baukunst ist schon Beachtenswert!
Ja war super touristisch. Hatte dann auch am dritten Tag keine Lust mehr iwas anzuschauen. Es kam aber auch dazu das Feiertag in Peru war und daher super viele einheimische auch da waren.